Wiesen-Witwenblume
Die Wiesen-Witwenblume (Knautia arvensis) ist eine unserer schönsten und wertvollsten heimischen Wiesenblumen. Mindestens 13 Wildbienenarten sammeln an ihr Pollen und Nektar. Auch viele Käferarten nutzen die Pollen als Nahrung. Verschiedene Schmetterlingsarten suchen sie als Nektarpflanze auf.
Die Art kann im Garten leicht durch Saatgut oder Stauden aus dem gut sortierten Fachhandel etabliert werden. Als Standort eignet sich fast jeder sonnige bis halbschattige Standort. Die Pflanzen kommen in der Natur auf mittelfeuchten bis trockenen Standorten vor. Sie gedeiht am besten auf basischen Böden.
Besonders wichtig für: Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana)
An der Blüte sammelnde Wildbienen: Mindestens 13 Arten
Nektar- und Raupenpflanze für Schmetterlinge: Mindestens 50 Arten
Margerite
Die Margerite oder Magerwiesenmargerite (Leucanthemum vulgare) sieht aus wie ein übergroßes Gänseblümchen und ist eine der beliebesten Wiesenblumen. Ihre Blütezeit reicht von Ende April bis in den September, die Hauptblütezeit liegt jedoch im Mai bis Anfang Juni. Sie ist am einfachsten durch Saatgut im Garten anzusiedeln. Sie benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit frischen bis halbtrockenen Bedingungen, wie sie in den meisten Gärten an einer Stelle zu finden sind.
Besonders wichtig für: Buckel-Seidenbiene (Colletes daviesanus)
An der Blüte sammelnde Wildbienen: Mindestens 21 Arten
Nektar- und Raupenpflanze für Schmetterlinge: Mindestens 19 Arten
Wilde Möhre
Die Wilde Möhre (Daucus carota) ist eine der Vorfahren unserer Küchenmöhre. Am einfachsten ist sie am typischen Möhrengeruch zu erkennen, wenn die Blätter zwischen den Fingern zerrieben werden, denn eine ganze Reihe anderer Doldenblütler hat ähnliche weiße Blütenstände und Blätter. Des Weiteren haben die meisten Blütenstände eine schwarzpurpurne Einzelblüte in der Mitte des Blütenstandes, die aber auch fehlen kann. Die Blütezeit reicht von Mai bis in den September, die Hauptblütezeit liegt jedoch im Hoch- und Spätsommer. In dieser Zeit ist sie auf vielen Wiesen und an Wegrändern eine der Hauptarten und lockt unzählige Insekten an. Diese Art ist zweijährig, d.h. sie blüht erst im zweiten Jahr, während im ersten Jahr die dicke und essbare Speicherwurzel ausgebildet wird. Am einfachsten ist sie im Garten durch Saatgut anzusiedeln, dass man an einer sonnigen, gut umgegrabenen Stelle mit lockerem Boden ausbringt.
Die Wilde Möhre ist eine äußerst wichtige Futterpflanze für die Raupen des Schwalbenschwanzes (Papilio machaon).
Besonders wichtig für: Raupe des Schwalbenschwanzes (Papilio machaon).
An der Blüte sammelnde Wildbienen: Mindestens 25 Arten
Nektar- und Raupenpflanze für Schmetterlinge: Mindestens 13 Arten
Flockenblumen
Zu den Flockenblumen (Centaurea sp.) gehören neben den meist pinken Arten der Wiesen auch die meist blaue Kornblume (Centaurea cyanus), ein typisches Ackerwildkraut. Flockenblume sind vor allem auf mageren Flächen häufig, bei regelmäßiger, intensiver Düngung und häufigem Schnitt sind sie jedoch eine der ersten Wildkräuter, die aus Wiesen verschwinden.
Für etliche Insektenarten stellen die Blüten eine äußerst wichtige Nektar- und Pollenpflanze dar. So findet man neben Hummeln auch zahlreiche Wildbienen an den Blüten, allerdings auch nektartrinkende Schmetterlinge und pollenfressende Käfer. Daher gehören Flockenblumen in jeden Naturgarten. Wer keinen Platz oder nicht genügend Sonne im Garten für die pinken Wiesenarten hat, kann die einjährige Kornblumen in einem Kübel oder Blumenkasten anziehen. Diese äußerst anpassungsfähige Art gedeiht in jedem Boden und keimt und wächst zuverlässig sogar im Halbschatten.
Besonders wichtig für: Flockenblumen-Langhornbiene (Eucera dentata)
An der Blüte sammelnde Wildbienen: Mindestens 40 Arten
Nektar- und Raupenpflanze für Schmetterlinge: Mindestens 103 Arten
Glockenblumen
Für den naturnahen Garten sind heimische Glockenblumen (Gattung Campanula) der Geheimtipp unter den heimischen Wiesenpflanzen. So stellen sie die einzige Pollenquelle für einige spezialisierte Scherenbienen (Chelostoma rapunculi, C. distinctum, C. campanularum), die Glockenblumen-Schmalbiene (Lasioglossum costulatum), und die Glockenblumen-Sägehornbiene (Melitta haemorrhoidalis) dar. Mit dem Pflanzen oder Aussähen dieser Pflanzen schafft man damit auch einen Teil der Lebensgrundlage diese Bienenarten und trägt direkt zu ihrem Erhalt bei.
Auch weitere polylektische Wildbienen sind regelmäßig an Glockenblumen zu beobachten, z.B. die Garten-Blattscheiderbiene (Megachile willughbiella).
Besonders wichtig für: Glockenblumen-Schmalbiene (Lasioglossum costulatum), und die Glockenblumen-Sägehornbiene (Melitta haemorrhoidalis)
An den Blüten sammelnde Wildbienen: Mindestens 24 Arten (bei C. rotundifola)
Nektar- und Raupenpflanze für Schmetterlinge: Mindestens 24 Arten